aquamediale 14 - Kunst- und Kulturprojekt
HAND WERK KUNST
Ein Projekt zum Themenjahr 2021 „Zukunft der Vergangenheit - Industriekultur in Bewegung“ von Kulturland Brandenburg
Zeitpunkt | 05. Juni bis 18. September 2021 |
Veranstaltungsort | Schlepzig/Słopišća |
Veranstalter | Landkreis Dahme-Spreewald, Förderverein aquamediale e. V. |
Kurator | Harald Larisch |
Projektleiterin | Anika Meißner |
Der Anlass
Die Idee, Kunstwerke nicht traditionell in Galerieräumen auszustellen, sondern die offene Landschaft und vor allem die Spree und ihre Fließe zu nutzen, ist der Kerngedanke der aquamediale. Den Mythos Natur in seiner heilen Ausführung zu hinterfragen, die Erwartungshaltungen der Einheimischen und Besucher zu irritieren und diese für Probleme ganz anderer Art zu sensibilisieren.
Das Konzept
Das Handwerk in seinen vielfältigen Ausformungen und Einflüssen auf alle Bereiche der Gesellschaft wird das Thema der künstlerischen Auseinandersetzungen des Kunstfestival 2021 im Spreewald sein. Handwerker/innen und Künstler/innen blicken über die Schulter zurück in die Zukunft einer traditionellen Zunft und prüfen den Wert der Hand-Arbeit und die Schönheit des Naturmaterials im digitalen Zeitalter. Das Credo der aquamediale 14 heißt: Hand Werk Kunst
Der Ort
Das Spreewalddorf Schlepzig bot ideale Möglichkeiten, die künstlerischen Äußerungen in der Natur zu installieren und mit dem Kahn erlebbar zu machen. Die unterschiedlichen Interventionen und gestalterischen Mittel haben vom 5. Juni bis zum 18. September 2021 einen eigenen und erlebnisreichen Klang gegeben.
Das Spreewalddorf Schlepzig wurde bewusst ausgewählt. Für den interessierten Besucher bietet Schlepzig weitere kulturelle Sehenswürdigkeiten wie das Bauernmuseum, eine Brauerei und eine Destillerie, den Weidendom, das Künstlerhaus Eisenhammer und die vielfältige und wunderschöne Natur des Unterspreewaldes.
Das Ziel
Das Konzept verfolgte das Ziel, mit visuellen, sprachlichen und musikalischen Mitteln sowie Diskursen Heimat als Naherfahrung zu installieren, in dem ein sinnvolles Miteinander möglich ist und als Gegensatz zur Fremde und Entfremdung empfunden werden kann. Spreeland trifft...
Der kuratische Ansatz
Die Idee für das Thema „Hand Werk Kunst“ folgt der Wiederentdeckung des Handwerks in der „Art and Crafts“ Bewegung des 19. Jahrhunderts in England. John Ruskin untersuchte vor 150 Jahren die Verbindung zwischen Kunst, Gesellschaft und Arbeit, während William Morris diese Gedanken in die Praxis umsetzte. Er erinnerte an den Wert der Arbeit, die Freude an der Hand-Arbeit und die natürliche Schönheit des Materials. Im Zeitalter der maschinellen Produktion initiierten u.a. Walter Crane, Arthur Heygate Mackmurdo, Charles Voysey, Charles Robert Ashbee, Dante Gabriel Rossetti und William Lethaby als Künstler und Handwerker eine Rückbesinnung auf das Schöne im Handwerk.
Die aquamediale 14 modifiziert die Grundsätze dieser Bewegung auf das Handwerk in der Region des Spreewaldes und ruft zehn internationale Künstler/innen und zehn nationale Handwerker auf, »Kunst & Handwerk« im digitalen Zeitalter in einem gemeinsamen Projekt zu realisieren und die Ergebnisse in die Spreelandschaft um den Ort Schlepzig zu stellen.
Sie künden den Besuchern und Bewohnern der aquamediale 14 vom Wert der Handwerkskunst und stiften Identität für die Zukunft der Region. Veranstaltungen in verschiedenen Orten des Spreewaldes bieten Beteiligten und Interessierten vielfältige Möglichkeiten der Begegnung und des Austausches.
Die Ausstellung
Die Vertreter des »Arts & Crafts Movement« vor 150 Jahren waren Generalisten in der Einheit zwischen künstlerischem Entwurf und handwerklich anspruchsvoller Umsetzung ihrer Produkte. Der moderne arbeitsteilige Prozess hat zu einer Trennung zwischen Design und Handwerk geführt.
Ziel der aquamediale 14 ist es, internationale Künstler und Künstlerinnen mit regional ansässigen Handwerkern zusammen zu führen um beiden, in der Begegnung von künstlerischer Idee und handwerklicher Umsetzung, Möglichkeiten zur Schaffung gemeinsamer Objekte zu geben. In diesen Installationen spiegelt sich die Auseinandersetzung mit der Gesellschaft, des Marktes, der Region und seiner Kultur, das Thema Arbeit, Material, Ressourcen und Nachhaltigkeit wieder. Die Exposition zeigt in 3 Monaten ca. 10 Objekte von 20 Kunst- & Handwerker in der freien Natur und
macht so weithin auf den Spreewald mit seinen zukunftsoffenen Projekten aufmerksam.
Die Kunstausstellung wurde durch das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg gefördert.
Die Künstlerinnen und Künstler
Jim Avignon – Dan Farberoff – Nadine Glas – Alex Gross – Marie-Annick Le Blank - Sol Namgung - Mayumi Okabayashi - David Behar Perahi - Mark Swysen - Gong Zhang – Robin Zöffzig