DAS KUNSTFESTIVAL IM SPREEWALD
31. MAI - 27. SEPTEMBER 2025
IN LÜBBEN (SPREEWALD) / LUBIN (BłOTA)

aquamediale 13

aquamediale 13 - Kunst- und Kulturprojekt

SPREELAND TRIFFT...

Ein Projekt zum Themenjahr 2019 „fontane.200“ von Kulturland Brandenburg

Zeitpunkt 01. Juni bis 21. September 2019
Veranstaltungsort Schlosspark Straupitz
Veranstalter Landkreis Dahme-Spreewald, Förderverein aquamediale e. V.
Kurator Harald Larisch
Projektleiterin Anika Meißner

Der Anlass

In seinen „Wanderungen durch die Mark Brandenburg“ tangierte Heinrich Theodor Fontane vor 200 Jahren auch den Spreewald. Er zeichnete die „Spreeländer“ aus einer kritisch-liebevollen Distanz: ihre Rede und ihren Gesang, ihre Bräuche und Trachten, ihre Arbeit und ihr Vergnügen, die Gebäude und die Landschaft. So hat er das typische ihrer Heimat-Region mit Worten sichtbar gemacht. Fontanes Werk ist offen für neue Zugänge und Sinngebungen. Zeit und Gelegenheit, zum 200. Jubiläum des Literaten der Vorstellung von Heimat als einer heilen Welt von Gemeinschaft / Raum / Tradition als Herkunftsnachweis mit der neuen Dimension einer Lebensmöglichkeit zu begegnen: Heimat, gesehen als dynamisches Konzept…

Das Konzept

Die 13. aquamediale verpflichtete sich im Fontanejahr zu einer „geistigen und körperlichen Wanderung“. Sie hat engagierte und Künstler und Künstlerinnen mit nationalen und internationalen Wurzeln aufgerufen, die Auswirkungen der Globalisierung auf Mensch und Heimat zu untersuchen. Als Ergebnis ihrer subjektiven Wahrnehmung haben sie unter dem Thema „Spreeland trifft ...“ ihre Sichten und Empfindungen als Objekte und Installationen in die Spreeländer Landschaft und zur Diskussion gestellt.

Der Ort

Das Spreewalddorf Straupitz bot ideale Möglichkeiten, die künstlerischen Äußerungen in der Natur zu installieren und mit dem Kahn erlebbar zu machen. Die unterschiedlichen Interventionen und gestalterischen Mittel haben vom 1. Juni bis zum 21. September 2019 einen eigenen und erlebnisreichen Klang gegeben. Wo der alte Fontane in seinen Wanderungen mit Worten zeichnete, da beschreiben 200 Jahre später die jungen Artisten mit Objekten und Installationen ihre Sicht auf die Welt und provozierten den Betrachter, ihre Bilder in Worte zu wandeln. Der See wurde für eine begrenzte Zeit „heimatlicher Reflex weltgeschichtlicher Vorgänge“, poetisches Symbol für „den großen Zusammenhang der Dinge“, dialektisches Widerspiel von: Werden und Vergehen, Groß und Klein, Altem und Neuem, Kommen und Gehen, Vorurteil und Toleranz, Liebe und Hass . . .
Das Spreewalddorf Straupitz wurde bewusst ausgewählt. Für den interessierten Besucher bietet Straupitz weitere kulturelle Sehenswürdigkeiten wie die Dorfkirche nach den Plänen von Karl Friedrich Schinkel, die letzte produzierende Dreifachwindmühle Europas, der historische Kornspeicher mit Ladengalerie und kleinem Café, die IG Spreewaldbahn, das Houwald-Schloss und der Eichenhain „Bytna“.

Das Ziel

Das Konzept verfolgte das Ziel, mit visuellen, sprachlichen und musikalischen Mitteln sowie Diskursen Heimat als Naherfahrung zu installieren, in dem ein sinnvolles Miteinander möglich ist und als Gegensatz zur Fremde und Entfremdung empfunden werden kann. Spreeland trifft...

Der kuratische Ansatz

Die Idee des Kurators Harald Larisch für das Thema „Spreeland trifft ...“ ist von Fontane inspiriert. Als er im Frühsommer 1897 mit der Redaktion der Stuttgarter Zeitschrift „Über Land und Meer“ über den Vorabdruck seines Romans „Der Stechlin“ korrespondierte, nannte er darin als Leitmotiv die Eigenarten eines märkischen Sees: „Dieser See, klein und unbedeutend, hat die Besonderheit, mit der weiten Welt draußen in einer halb rätselhaften Verbindung zu stehen, und wenn in der Welt draußen „was los ist“, wenn auf Island oder auf Java ein Berg Feuer speit und die Erde bebt, so macht der See, klein und unbedeutend, wie er ist, die große Weltbewegung mit und sprudelt und wirft Strahlen und bildet Trichter.“

Die Künstler nutzten die verträumt-versteckte Straupitzer Seenlandschaft als „heimatlichen Reflex weltgeschichtlicher Vorgänge“, als poetisches Symbol für „den großen Zusammenhang der Dinge“, als dialektisches Widerspiel von: Werden und Vergehen, Groß und Klein, Kommen und Gehen, Vorurteil und Toleranz, Liebe und Hass.

Die Ausstellung

Heinrich Theodor Fontanes Worte bieten uns eine literarische Vorlage. Diese ruft nach Bildern, die seine Texte im besten Sinne des Wortes erhellen. Der natürliche Verbündete des Literaten ist der Illustrator, der mit seiner Arbeit nicht nur als Erklärer eines Textes ist, sondern darüber hinaus  seine eigene Sicht auf die Welt vermittelt. Die Komplexität des Begriffs Heimat – als räumliche Dimension, als Zeitliche Dimension, als soziale Dimension und als kulturelle Dimension – ermuntert zu erzählerischen Formen, wie sie mit den Sprachbildern in den Neuruppiner Bilderbogen, in Guckkastenblättern, in Bänkelsängen etc. zu Fontanes Zeiten in Gebrauch waren. Aus diesem Grund hat sich der Kurator an einige außergewöhnliche  Professor/innen renommierter Hochschulen gewandt, um sie mit ihren besten Absolventen für die aquamediale 13 zu gewinnen. Von der zu erwartenden Qualität der Installationen und der provozierten Auseinandersetzung mit dem Thema werden das Kunstfestival und seine Besucher im Spreeland nachhaltig profitieren.

Die Künstlerinnen und Künstler

Prof. Yang Liu – Stefhany Yepes Lozano – Franz Zauleck – Johanna Benz – Katalin Pöge – Christina Röckl – Jana Dörfelt – Nadine Prange – Natthapong Samakkaew (BACK) – Joo Young Kim

kunstraum-spreewald.com